Caspar Olevian Portal

Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums blickt man 2017 auf ein zentrales Ereignis der europäischen Geschichte zurück, dessen religiöse, gesellschaftliche, politische und kulturelle Auswirkungen bis heute spürbar sind. Die Stadt Trier legt dabei den regionalhistorischen Fokus vor allem auf den in der Moselstadt geborenen Reformator der "Zweiten Generation", Caspar Olevian (1536-1587). Obgleich Olevian zu den herausragenden Theologen und Kirchenorganisatoren aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehört, ist nach wie vor wenig zu seiner Person und seinem theologischen Werk geforscht worden. Mit dem virtuellen Caspar Olevian Portal soll nun ein erster Anstoß geben werden.

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes unter Beteiligung des Kompetenzzentrums für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften/Trier Center for Digital Humanities (TCDH) wurde die Ausstellung "Caspar Olevian, die Reformation und Trier" mit dazugehörigem Katalog erarbeitet, die vom 7. April bis zum 4. Juli 2017 in der Stadtbibliothek Trier gezeigt wird.

Der wesentliche Beitrag des TCDH ist dabei das Caspar Olevian Portal, das die Ausstellung ergänzt, aber auch nach ihrem Ende der Öffentlichkeit dauerhaft und kostenlos im Netz zur Verfügung steht. Die Themenwebsite bietet einen interaktiven Zugang zum Leben und Wirken Olevians. Sie ist vom TCDH gemeinsam mit Studierenden des Master-of-Science-Studiengangs Digital Humanities an der Universität Trier u. a. im Rahmen von Lehrveranstaltungen konzipiert und umgesetzt worden.

Besucher des Portals werden entlang eines Erzählstrangs zu den Lebensstationen und Wirkungsstätten Olevians geführt. Gleichzeitig zeigt ein Zeitstrahl wichtige politische, gesellschaftliche und religiöse Ereignissen des 16. Jahrhunderts auf, um den Nutzern so auch den größeren historischen Kontext der Zeit der Konfessionalisierung näherzubringen. Durch interaktive Karten können sowohl ein Spaziergang auf den Spuren Olevians durch Trier unternommen als auch seine Lebenswege durch Deutschland und Europa verfolgt werden. Begleittexte, Fotomaterial und Rekonstruktionszeichnungen bieten dabei stets weiterführende Informationen an, etwa auch zu wichtigen Zeitgenossen, mit denen Olevian in Kontakt stand.

Von besonderer Bedeutung für die Forschung ebenso wie für die breite interessierte Öffentlichkeit ist die digitale Sammlung von Ölgemälden, Kupferstichen, Holzschnitten, Eisenradierungen, Zeichnungen, Graphiken, Fotos, Medaillen, Manuskripten, Drucken, Briefen, Zeugnissen und sonstigen Lebensdokumenten Olevians. Diese Quellen sowie eine Bibliographie geben Einblicke in die Olevian-Forschung, die im Zuge des Reformationsjubiläums wieder neuen Antrieb bekommen soll.

Mit dem Caspar Olevian Portal zeigen das TCDH und der Masterstudiengang Digital Humanities erneut ihre enge Verbundenheit mit dem Wissenschaftsstandort Trier und leisten damit nicht nur einen Beitrag zur regionalgeschichtlichen, sondern auch zur nationalen wie internationalen Reformationsforschung.

Kontakt:

Dr. Vera Hildenbrandt
Universität Trier, Trier Center for Digital Humanities 
Tel.: +49 (0)651-201-3790
E-Mail: hildenbr(at)uni-trier.de

Kooperationspartner

  • Caspar-Olevian-Gesellschaft e.V.
  • Evangelischer Kirchenkreis Trier
  • Stadt Trier
  • Stadtbibliothek Trier
  • Trier Center for Digital Humanities
  • Universität Trier
  • Wissenschaftsallianz Trier e.V.