Studie zur Trierer Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW)

Wie können junge, kluge Köpfe nach dem Studium in Trier gehalten werden? Dies war eine zentrale Frage, die im Rahmen einer Studie zur Trierer Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) untersucht und deren Ergebnisse vergangene Woche vorgestellt wurden.

Erstellt wurde die Studie von der Hochschule Trier im Auftrag der städtischen Wirtschaftsförderung. Mit 17 Studierenden nahm Professor Udo Burchard die KKW genau unter die Lupe. Diese wird in zwölf Teilmärkte differenziert, etwa Werbe-, Design- und Pressemarkt sowie Musik-, Kunst- und Filmwirtschaft. Auch die an der Hochschule verankerte Software- und Games-Industrie zählt zur KKW. Burchard: „Dort, wo die KKW aktiv ist, hat sie oftmals einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft. Für Trier könnte deren Förderung ein strategischer Ansatz sein."

Die Trierer KKW erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Dieser wurde von 1890 Beschäftigten in 373 Trierer Unternehmen generiert. Mit einem Umsatz von knapp 68 Millionen Euro ist die Werbung stärkster Markt in Trier. Gemessen an der Anzahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen ist der Architekturmarkt führend (89 Unternehmen), Spitzenreiter bei den Beschäftigten ist die Software- und Games-Industrie (427 Mitarbeiter).

Die Studie umfasste auch eine Befragung von 597 Personen, darunter Studierende, Unternehmen und Einwohner. Die Mehrheit der befragten Studierenden will lediglich für das Studium in Trier bleiben, die Stadt danach aber verlassen. Durch die Befragung der Einwohner stellte sich heraus, dass kaum jemand Akteure der Teilmärkte kennt. Gerade im Bereich Design und Kunst herrscht Unwissenheit über lokale Akteure. Neben Außenstehenden haben auch viele Akteure innerhalb der KKW Probleme, einen Zugang untereinander zu finden. Es fehlen Möglichkeiten zum Austausch oder zur Präsentation ihrer Leistungen.

Um die KKW in Trier nachhaltig zu stärken und die Stadt somit auch als künftigen Arbeitsort attraktiv zu machen, empfehlen die Macher der Studie verschiedene Maßnahmen: Hierzu gehört etwa, das Image der KKW zu steigern, Netzwerkmöglichkeiten zu schaffen, die Sichtbarkeit in Trier zu erhöhen und Räumlichkeiten für Kreative anzubieten. So sind Werbeflächen denkbar, die auf die KKW in der Stadt aufmerksam machen. In einem „Kreativkraftwerk" könnten die verschiedenen Teilmärkte unter einem Dach vereint und Möglichkeiten zum Austausch gegeben werden. Ein Videospielturnier könnte junge Leute, speziell aus dem Teilmarkt Software und Games, anziehen.

OB Wolfram Leibe lobte die wissenschaftliche Arbeit der Studierenden und sagte, der Job der Wirtschaftsförderung sei es unter anderem, die kreativen Menschen in Trier zusammenzubringen. Eine Möglichkeit hierfür ist der geplante Digital Hub, eine Anlaufstelle zum Thema Digitalisierung und Innovation für etablierte Unternehmen und Start-ups in der Region.

Text: Rathaus Zeitung

Quelle: https://www.trier.de/rathaus-buerger-in/aktuelles/rathaus-zeitung/fuer-vernetzung-sorgen/